Antibiotika gehören zu den stärksten Medikamenten, die wir kennen. Daher scheint es oft übertrieben, wenn man hört, dass auch Kräuter und Gewürze natürliche Antibiotika sind. In Wahrheit jedoch findet sich kaum ein Gewürz, das keine antibiotische Wirkung hat.
Im Folgenden lesen Sie über die Wirkung einzelner Gewürze, welchen man in glaubhaften historischen Quellen und modernen wissenschaftlichen Untersuchungen begegnet. Dabei fällt auf, dass derartige Untersuchungen insbesondere in Ländern durchgeführt werden, in denen die Verwendung von Gewürzen ohnehin weiter verbreitet ist und der traditionellen Medizin mehr Achtung entgegen gebracht wird als bei uns.
BASILIKUM
Bereits die heilige Hildegard von Bingen hielt in ihren Aufzeichnungen die starke heilende Wirkung des Basilikums fest und empfahl es bei hohem Fieber, wie es bei Malaria und äußerst starken Lungenentzündungen (z. B. kruppöse Pneumonie), bei Röteln (Erysipel), Milzbrand, Trichinose und vielen anderen Infektionen auftritt. Dafür wird Basilikum in Wein gekocht, mit Honig gesüßt, abgegossen und mehrmals täglich getrunken.
Eine Ohrenentzündung lässt sich ergänzend mit einigen Tropfen Basilikumsaft, die ins Ohr geträufelt werden, behandeln. Seine positive Wirkung ist auch bei Nieren- und Blasenentzündungen, brennendem Urin oder Schmerzen beim Wasserlassen bekannt.
Die äußere Anwendung als Umschlag, Tinktur oder Creme hat sich bei Eiterungen und Prellungen bewährt und verhindert Blutvergiftungen. Entzündungshemmend wirkt Basilikum bei der Behandlung von Zahnerkrankungen wie Parodontose aber auch bei Zahnfleischproblemen. Die Mundhöhle wird dazu mit Basilikumtee ausgespült.
INGWER
Ingwer ist ein Antiseptikum (das bedeutet, dass er Bakterien direkt vernichtet) und ein natürliches Antibiotikum. Gurgeln mit Ingwer lindert Halsentzündungen; besonders wirkungsvoll ist er, wenn sich Eiter im Hals angesammelt hat. Eine andere bedeutende Eigenschaft ist, dass Ingwer Entzündungsprozesse hemmt, so dass er nachweislich auch bei Arthrose und Rheuma sowie Schmerzzuständen verwendet werden kann.
KNOBLAUCH
Frischer Knoblauchsaft hilft bei Bronchitis und sogar Tuberkulose. Er vernichtet Bakterien und Viren, wodurch Erkältungen effektiv behandelt werden. Zu diesem Zweck nehmen Sie am besten Knoblauchsaft oder Knoblauchtinktur ein. Die gleichen Präparate helfen auch bei Akne und Entzündungen der Haut, solange diese unverletzt ist. Auch der Knoblauch hat eine vielschichtige Wirkung. Er trägt die Schwingungen des Lichts und der Wärme in sich, weshalb pathogene Bakterien seine „Musik“ nicht ertragen. Darauf geht der Glaube unserer Vorfahren zurück, Knoblauch vertreibe böse Geister und Wesen der Nacht, wie die Vampire.
KURKUMA
Die Wirkung der Kurkuma gegen Entzündungen und Tumore ist vielseitig und steht in letzter Zeit zunehmend im Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen. Zunächst ist sie ein starkes Antioxidans und nimmt es nebenbei auch mit den freien Radikalen, die oft Zellen zerstören, auf. Gleichzeitig regt sie die Ausscheidung des Stoffs Glutathion an, der die Zellen vor Giften schützt.
MAJORAN
Das ätherische Öl des Majorans ist reich an antioxidativen Polyphenolen und antiseptischen sowie antibakteriellen Wirkstoffen. Deshalb wird es in Form von Salben oder Umschlägen in zahlreichen Präparaten verwendet, die der Linderung von Beschwerden der Atemwege dienen (Bronchitis, Sinusitis, Heiserkeit, Erkältung, Grippe, Asthma usw.). In der Volksmedizin kommen Aufgüsse aus Majoran auch bei Heuschnupfen zur Anwendung.
MUSKATNUSS
Die Muskatnuss ist heutzutage in einigen Ländern offiziell als Medikament anerkannt. Eine überaus interessante Studie bestätigte einen antibakteriellen Stoff, der in der Muskatnuss gefunden und Macelignan genannt wurde. Kennzeichnend für ihn ist die Wirkung gegen das Bakterium Streptococcus mutans und seine stark hemmende Wirkung bei der Entstehung von Karies. Dabei ist besonders erwähnenswert, dass diese Wirkung schon bei äußerst geringen Konzentrationen gemessen werden konnte. Man sagt sogar, dass dieser Stoff in derart geringen Mengen wirkt, dass er mit keinem anderen natürlichen Stoff zu vergleichen ist. Das bedeutet, dass auch jede noch so kleine Menge Muskatnuss im Mund eine antibakterielle Wirkung hervorruft und die Zähne schützt.
NELKEN
Nelken werden aufgrund ihrer antibakteriellen, antiviralen und desinfizierenden Wirkung sowohl in der europäischen als auch chinesischen und ayurvedischen Medizin verwendet. Ihre Vielseitigkeit ermöglicht die Behandlung beziehungsweise Linderung unterschiedlichster Beschwerden. So zeigen gleich mehrere Studien, dass Nelken eine bakterizide Wirkung gegen Streptokokken, Staphylokokken und Pneumokokken haben.
ZIMT
Das ätherische Öl aus der Rinde des Ceylon-Zimts gilt in der Aromatherapie als Öl mit der stärksten antibakteriellen Wirkung. Bei grippalen Infekten und Bronchitis hat es sogar eine antivirale Wirkung. Man verwendet es bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen, bei Schwellungen der Nasenschleimhäute, Nasenpolypen, abgestumpftem Gehör, Geruch und Geschmack sowie zur Reinigung der Körperflüssigkeiten des Kopfes. In diesen Fällen empfiehlt sich besonders das Inhalieren des ätherischen Öls, aber auch Teemischungen und Speisen, denen Zimt beigegeben wurde, haben ihre Kraft, die man nutzen sollte.
Detaillierte Beschreibungen dieser und weiterer Gewürze und auch weitere Informationen über die starke antibakterielle Kraft der Gewürze finden Sie im Buch »Eine Prise Gesundheit«