Natürliche Antibiotika sind besser als synthetische

Viele Pflanzen enthalten Stoffe, die nachweislich antibakteriell wirken. Aber nicht nur das! Natürliche Antibiotika bekämpfen im Gegensatz zu synthetischen Mitteln nicht nur Bakterien, sondern auch Viren.

Die Weisheit der Natur ist zu groß, um sie in unser zerstückeltes Weltbild aufzunehmen. Wir können die Weisheit der Natur aber annehmen und sie mit Ehrfurcht für unsere Gesundheit nutzen. Der Vorteil natürlicher Antibiotika liegt darin, dass ihre Inhaltsstoffe antibakteriell wirken, dabei aber geschädigtes Gewebe und nützliche Bakterien nicht angreifen. Ein weiterer Vorteil der natürlichen Inhaltsstoffe ist, dass der Körper trotz regelmäßiger Einnahme dieser Arzneimittel keine Resistenz dagegen entwickelt. Manche Arzneimittel können sogar antibiotikaresistente Bakterien bekämpfen und dienen somit als Schutzschild für die Menschheit in einer Zeit, wo in Europa jährlich 25.000 Menschen an Infektionen sterben, gegen die Antibiotika aufgrund der erlangten Resistenz gegen diese Bakterien wirkungslos sind.

Warum also darauf warten, bis Antibiotika versagen, ehe man auf die Natur zurückgreift? Wenn man natürliche Antibiotika vernünftig einsetzt, braucht man synthetische womöglich gar nicht.

Allicin

Allicin ist ein natürliches Antibiotikum, das in der Zwiebel, im Knoblauch und im Bärlauch enthalten ist. Im Buch „Eine Prise Gesundheit“ können Sie nachlesen, dass die antibiotische Wirkung von 1 mg Allicin der von 15 Einheiten Penicillin entspricht. Weiters wirkt es auch gegen Viren, Pilze und Parasiten. Allicin ist bei der Heilung von Infektionen mit Staphylokokken und Streptokokken erfolgreich, es wurde auch gezeigt, dass es Bakterien zerstören kann, die gegen Antibiotika resistent sind. Es stimmt aber, dass die Wirkung von Allicin nicht so schnell eintritt und Zeit braucht – deswegen ist es bei gefährlichen akuten Infektionen nicht geeignet.

Ein interessantes Detail, das Sie wahrscheinlich nicht kennen, ist, dass frischer Knoblauch den unwirksamen Stoff Alliin enthält, der seine antibakterielle Wirkung erst nach dem Oxidations- bzw. Fermentierungsprozess im Körper entwickelt (Knoblauch lässt man immer 15 Minuten an der frischen Luft stehen, damit er seinen Geruch entfaltet). Je gesünder Ihre Darmflora ist, desto mehr haben Sie vom Knoblauch. Und umgekehrt kann der Knoblauch bei zerstörten Mikroben seine volle Wirkung nicht entfalten.

Limonen

Limonen ist ein Extrakt eines ätherischen Öls, bekannt für viele Gewürze und Zitrusfrüchte. Leider ist der Geruch der Zitrone in der Industrie sehr beliebt, deswegen wurde mit der künstlichen Erzeugung von Limonen sehr übertrieben, sodass heute immer mehr Leute dagegen allergisch sind. Trotzdem ist Limonen ein beliebtes natürliches Antibiotikum. Man findet es im ätherischen Öl von Zitrusfrüchten, Kiefern, Tannen, Myrte, Kümmel, im Eisenkraut (Verbene), Wiesensalbei, amerikanischem Strohhut (Echinacea), Thymian, Minze, Lavendel, Schafgarbe und in vielen anderen Pflanzen.

Thymol

Thymol ist ein natürliches Terpen und Bestandteil des ätherischen Öls aus Salbei, Thymian, Oregano und Quendel zu finden ist. Der Verwendung frischer und getrockneter Kräuter sind keine Grenzen gesetzt, aber wenn Sie ätherische Öle verwenden, müssen Sie genau wissen, wie Sie sie anwenden, damit Sie sich nicht schaden. (Mehr dazu im Buch „Eine Prise Kreativität„).

Carvon

Carvon ist ein sesquiterpenes Keton und Bestandteil ätherischer Öle in Pflanzen, die wir als Gewürzpflanzen kennen (z. B. Dornige Hauhechel, Dill, Kümmel, Minze). In der Leber reduziert sich das Carvon zu Carvol und hilft bei Verdauungsbeschwerden. Es bekämpft auch effektiv Bakterien, die den natürlichen Verdauungsfluss stören und zur Gasbildung beitragen. Am meisten Carvon ist in Kümmelsamen enthalten (Carvon macht 50-70 % des ätherischen Öls des Kümmels aus), was ihm den typischen Geschmack verleiht.

Warten Sie nicht erst auf Blähungen, um sich einen Magentee zuzubereiten. Kümmel und Anis sind ausgezeichnete Gewürze, die man mahlt und jedem Gericht zugibt, das Blähungen verursachen kann. Kümmel ist ein unverzichtbarer Zusatz bei Kraut, Kohl, Brokkoli und anderen Speisen, die sich nach dem Genuss gerne „geräuschvoll“ äußern. Auch Pilze sind mit einer Prise ganzem oder gemahlenem Kümmel leichter verdaulich. Kaufen Sie keinen bereits gemahlenen Kümmel, da er schnell oxidiert und sich das ätherische Öl schnell verflüchtigt. Es ist besser, hochwertige ganze Gewürze (aus biologischem Anbau) zu kaufen und sie regelmäßig in einem Mörser oder in einer Kaffeemühle zu mahlen.

Ingwer, Zimt, Kardamom, Cayennepfeffer

Zu den vielen kraftvollen natürlichen Antibiotika und Antiseptika zählen auch Ingwer, Zimt, Kardamom und Cayennepfeffer. Jetzt ist es höchste Zeit, viel über den Umgang mit diesen Gewürzen zu erfahren und dass sie als unsere Apotheke in der Küche betrachtet werden. Mit guten Gewürzen kann jedes Gericht ein Heilmittel sein. Denken Sie nur an das Fleisch voller Fliegen, das auf asiatischen und afrikanischen Märkten verkauft wird, sowie an das verunreinigte Wasser, das dort konsumiert wird. Den Gewürzen, mit denen die Speisen dort verarbeitet werden, ist es zu verdanken, dass die krankmachenden Bakterien, die mit den Speisen verzehrt werden, keinen größeren Schaden anrichten.

Umfassende Informationen zu diesen Gewürzen finden Sie im Buch „Eine Prise Gesundheit“.