Enzyme gegen Entzündungen

Jeder von uns wurde gewiss schon des öfteren mit Schmerzen konfrontiert. Schmerzen sind unangenehm und können die Lebensqualität beeinträchtigen, insbesondere wenn sie chronisch sind und länger andauern, wie z. B. Gelenkbeschwerden (Entzündungen). Das kann einen tiefgreifenden Einfluss auf unsere Lebensqualität haben: Schmerzen reduzieren die Arbeitsproduktivität, verursachen Schlafstörungen und Unruhe, beeinträchtigen das Immunsystem und können außerdem Bewegungsprobleme und Depressionen auslösen.

Aus diesem Grund greifen wir gern und oft zu verschiedenen Schmerzmitteln, die vor allem bei längerer Anwendung kleinere, leider aber auch größere Nebenwirkungen haben können. Natürliche Lösungen sind daher jederzeit willkommen, da sie bei bestimmten Beschwerden dieselbe Erleichterung bringen können, jedoch mit weniger oder sogar ganz ohne Nebenwirkungen.

Mit Gelenkschmerzen und Entzündungen müssen wir uns ganzheitlich befassen: mit einer Umstellung unserer Ernährung, mit ausreichend Bewegung an der frischen Luft und mit einer positiven Lebenseinstellung.

Lebensmittel mit viel Omega-3-Fettsäuren

Lebensmittel spielen eine wichtige Rolle bei Entzündungen (und folglich bei Schmerzen). Daher wird bei Entzündungsproblemen eine entzündungshemmende Ernährung empfohlen. Dies bedeutet nicht nur das Aufgeben der entzündungsfördernden Lebensmittel (Gebratenes, Fertigprodukte, verarbeiteter Zucker, Fleisch und Fleischprodukte, schlechte Fette, Tiermilch und deren Produkte, Süßigkeiten usw.), sondern in erster Linie den Verzehr von entzündungshemmenden Lebensmitteln. Dies sind vor allem Omega-3-Fettsäuren, dunkelgrünes Blattgemüse, Obst (besonders Beeren), frisches Gemüse, frisch gepresste Säfte, grüne Smoothies usw. Eine solche Ernährung versorgt den Körper mit den notwendigen Nährstoffen und Mineralien und wirkt entzündungshemmend.

Wir können uns auch mit verschiedenen entzündungshemmenden Kräutern und Extrakten helfen; eines davon ist zweifellos Bromelain.

BROMELAIN – ein entzündungshemmendes und schmerzhemmendes Enzym

Wir alle kennen die entzündungshemmenden Eigenschaften von Ingwer, Kurkuma und vielleicht sogar von Weihrauch. Das Enzym Bromelain, ein starkes Antioxidans, das eine bemerkenswerte entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung im Körper hat, steht trotz zahlreicher Studien, die seine Wirkung bestätigen, und trotz seiner erfolgreichen therapeutischen Anwendung in der Vergangenheit vollkommen unberechtigt im Schatten anderer Kräuter. Aus diesem Grund möchte wir es Ihnen etwas genauer vorstellen, da auch die Erfahrungen mit Menschen, die von Gelenkschmerzen und Gelenksteifheit betroffen sind, äußerst positiv sind.

Bromelain steckt in der Ananas, und zwar in dem harten, geschmacklosen mittleren Fruchtstamm, den wir gewöhnlich wegwerfen. Zum ersten Mal wurde Bromelain im Jahre 1891 von einem venezolanischen Chemiker isoliert, und als seine vorteilhaften Wirkungen festgestellt wurden, wurde es so wertvoll, dass es von der Kommission E (einer 1978 gegründeten und von Wissenschaftlern, Toxikologen, Ärzten und Apothekern zusammengesetzten staatlichen Regulierungsbehörde) zur Behandlung von Schwellungen und Entzündungen nach Operationen zugelassen wurde.

Völker in Zentral- und Südafrika verwenden Bromelain jedoch seit Jahrhunderten bei Entzündungs- und Verdauungsproblemen, lange bevor es in Deutschland auch als therapeutisches Präparat anerkannt wurde.

Außerdem hat die moderne Wissenschaft bestätigt, dass Bromelain stark entzündungshemmend wirkt und entzündliche Gelenkschwellungen reduzieren und folglich Schmerzen lindern kann. Es gibt einige wissenschaftliche Studien, die dies bestätigen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC538506/).

Bromelain kann sowohl bei Arthrose und Arthritis als auch bei rheumatoider Arthritis sehr hilfreich sein, obwohl es sich hier um verschiedene Gelenkprobleme handelt. So kann es die Beweglichkeit der harten Gelenke erheblich verbessern und Entzündungen und Schmerzen lindern. Als starkes Antioxidans hilft es auch bei Gelenkbeschwerden, die durch freie Radikale verursacht werden.

Bromelain oder Ananas?

Wie gesagt, ist Bromelain in der Ananas zu finden bzw. in ihrem Strunk, der nicht besonders schmackhaft und auch ziemlich hart ist, weshalb wir ihn meistens verwerfen. Selbst wenn wir es verzehren würden, wäre dieses Lebensmittel nicht stark genug, um seine therapeutische Wirkung zu entfalten. Unter bestimmten Umständen ist es daher ratsam, Bromelain in Kapseln einzunehmen, um eine angemessene standardisierte Dosis bereitzustellen.

Die deutsche Kommission E empfiehlt die Anwendung von 80 bis 320 mg Bromelain zwei- bis dreimal täglich. Für bestimmte Erkrankungen wie Arthritis sind höhere Konzentrationen erforderlich. Bei Arthritis werden daher 500 bis 2000 mg Bromelain täglich (in zwei Dosen) empfohlen.

Bromelain kann die Wirkungsweise einiger Arzneimittel beeinträchtigen. Deshalb ist bei gleichzeitiger Anwendung Vorsicht geboten (und die Genehmigung durch einen Arzt erforderlich):

  • Antibiotika (Bromelain kann die Resorption und Funktion des Antibiotikums beeinflussen),
  • Blutverdünner (Bromelain verdünnt auch Blut),
  • Beruhigungsmittel (Bromelain kann die Wirkung von Beruhigungsmitteln beeinflussen)

Bei Gelenk- und Entzündungsproblemen sollte Bromelain auf nüchternen Magen eingeneommen werden, also nicht gleichzeitig mit der Nahrung, da es sonst als Verdauungsenzym wirkt und die Nahrung aufspaltet und nicht entzündungshemmend wirkt.

Achten Sie beim Nahrungsergänzungsmittel auf einen ausreichend hohen standardisierten Bromelain-Gehalt (GDU/g; empfohlen wird ein Wert von ca. 2000 GDU/g).

 

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