Die kürzesten Tage des Jahres, alles ist grau und kalt, dazu kommen immer wieder schlechte Nachrichten… All das wirkt sich auch auf unser Immunsystem aus. Was können wir tun, damit es diese Zeit gut übersteht und den Körper gegen Angriffe verteidigen kann?
In der Regel verteidigt uns das Immunsystem sehr gut gegen Mikroorganismen, die viele Krankheiten verursachen, aber wir müssen uns bewusst sein, dass es keine Maschine ist, die immer auf die gleiche Weise funktioniert. Manchmal arbeitet es mit voller Kraft und manchmal ist es der Situation kaum gewachsen. Ist es möglich, diesen Prozess zu unterstützen? Wie können wir dem Immunsystem am besten helfen? Mit einer besseren Ernährung? Mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen? Mit Postbiotika? Womit können wir ihm bessere Arbeitsbedingungen bieten?
Was können wir tun?
Wenn es um die Stärkung des Immunsystems geht, ist es wichtig zu wissen, dass das Immunsystem als Ganzes funktioniert: Für eine gute Funktion braucht es das Gleichgewicht und die Harmonie vieler Prozesse im Körper, und für ein starkes Immunsystem ist ein gesunder Lebensstil die beste Grundlage.
Sie wissen wahrscheinlich, dass das Immunsystem hauptsächlich durch schlechte Gewohnheiten wie übermäßigen Alkoholkonsum, Rauchen, Schlafmangel, falsche Ernährung und die langfristige Einnahme von Antibiotika, Kortikosteroiden und vielen anderen Medikamenten geschwächt wird. Weniger bekannt ist, dass es auch durch Stress, starke körperliche und geistige Erschöpfung und zu viel Sitzen gelähmt wird. Wussten Sie, dass mehrstündiges Sitzen das Immunsystem genauso belastet wie das Rauchen? Unsere Lymphe kann nicht mehr richtig transportiert werden und folglich den Körper nicht mehr vor dem Eindringen von Mikroben schützen. Bewegen Sie sich also so viel wie möglich!
Immunzellen können nicht aus dem Nichts entstehen. Damit sich im Blut neue Zellen bilden, müssen wir auch selbst etwas tun, um eine reibungslose Versorgung mit den notwendigen Rohstoffen zu ermöglichen. Obst, Gemüse, Kräuter, Nüsse, so viele fermentierte Lebensmittel wie möglich – das ist die beste Strategie für eine gute Versorgung des Immunsystems.
Abwracken oder reparieren?
Mit zunehmendem Alter wird der Körper immer anfälliger für Fehler, und wie wir bei der aktuellen Epidemie sehen, können uns angesammelte chronische Probleme teuer zu stehen kommen. Der Körper kann einfach nicht mehr an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen, so dass das Immunsystem bei akuten Infektionen nicht mehr Herr der Lage ist.
Ältere Menschen erkranken häufiger an Infektionskrankheiten als jüngere und ihre Sterblichkeitsrate ist deutlich höher. Influenza, Lungenentzündungen und seit Neustem auch Covid-19 sind die häufigsten Todesursachen bei Menschen über 65 Jahren. Wissenschaftler haben festgestellt, dass das erhöhte Risiko mit einer Verringerung der Anzahl der spezialisierten T-Zellen bei der Immunabwehr verbunden ist, die im Kampf gegen Infektionen an vorderster Front stehen.
Das Alter ist aber noch längst kein Urteil. Das sehen wir an der großen Anzahl von Senioren, die sich in Pflegeheimen infizierten, aber Covid-19 ohne Komplikationen überstanden haben. Forscher glauben, dass mit zunehmendem Alter der Zusammenhang zwischen aufgenommenen Nährstoffen und Immunität immer ausgeprägter wird. Eine Form der Unterernährung, die selbst in reichen Ländern überraschend häufig vorkommt, wird als Mangelernährung bezeichnet. Dabei fehlen dem Körper einige der lebenswichtigen Vitamine und Mineralstoffe, die wir aus der Nahrung aufnehmen. Ältere Menschen neigen dazu, weniger und nährstoffärmere Lebensmittel zu essen, was mit einem höheren Risiko für Stoffwechselstörungen einhergeht.
Stärkung des Immunsystems
Vitamine und Mineralstoffe sind ein wichtiger Bestandteil der Immunzellen. Für die Gesundheit des Immunsystems müssen wir immer eine ausreichende Menge zahlreicher Nährstoffe im Körper haben, wie die Vitamine A, C, D, E, B6, B12 und Folsäure sowie Mineralstoffe, insbesondere Kupfer, Zink, Selen und Eisen. Immunität funktioniert wie eine Sportmannschaft – ein einzelner Spieler kann nicht gewinnen. Daher helfen komplexere Präparate, die das Immunsystem gleichzeitig mit allen notwendigen Bausteinen versorgen, besser als einzelne Vitamine oder Mineralstoffe.
Im Winter sollten wir vor allem auf Vitamin D achten, das auch als Sonnenvitamin bezeichnet wird, da es in der Haut als Reaktion auf Sonnenlicht produziert wird. Dass wir uns im Sommer gesünder und voller Energie fühlen, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis der Sonneneinstrahlung. Zahlreiche Studien bestätigen, dass Menschen mit einem Vitamin-D-Mangel häufiger an Infektionen der oberen Atemwege erkranken. Eine ausreichende Menge dieses Vitamins verbessert auch die Stimmung und beugt Depressionen vor.
Außerdem ist das Gleichgewicht der Darmflora ein wichtiger Faktor für das reibungslose Funktionieren des Immunsystems. Der Darm ist der größte Bereich, in dem die äußere Umgebung auf unseren Körper trifft, d. h. viele Viren und Bakterien, die den Körper schnell schädigen können. Im Darm befinden sich die meisten Immunzellen, die pathogene Organismen erkennen und zerstören und eine undurchlässige Blockade für Eindringlinge schaffen. In Zeiten mit erhöhtem Risiko ist es daher ratsam, Probiotika, insbesondere Postbiotika (Butyrat), einzunehmen und gleichzeitig sicherzustellen, dass eine Verstopfung, die auch in direktem Zusammenhang mit dem Zustand der Lunge steht, regelmäßig beseitigt wird.
Traurigkeit und Verstopfung sind leider eng miteinander verbunden. Erdrückende und angestaute Traurigkeit ruft im Darm Krämpfe hervor, die dann zu einer Verstopfung führen. Leider gibt keine Vitamine gegen Trauer, aber wir können unserem Körper in diesen anstrengenden und dunklen Tagen die Arbeit zumindest erleichtern, indem wir hochwertige Nährstoffe aufnehmen.